Ella – Hochland von Sri Lanka

Ella Sri Lanka

Ella Sri LankaEs grünt so grün…

Ella liegt 1.000m ü.M. und ist der Ort, an dem wir die meisten Backpacker gesehen haben. Diese Must-See-Station in den Bergen von Sri Lanka zieht jährlich tausende von Touristen an und lockt mit seiner grünen Umgebung. Das spannende für uns an Ella war, dass wir von hier aus viele Dinge sehen und unternehmen konnten, da die Top 5 nah beieinander liegen. Am Morgen holte uns der Tuktuk Fahrer im Turtle Bay Resort in Tangalle ab und wir fuhren mit ihm in geplanten vier Stunden hoch nach Ella. So der Plan…

In Wahrheit brauchten wir ein bisschen länger. Wir stellten nämlich fest, dass es Stadt-Tuktuks gibt und Berg-Tuktuks. Unseres war in der Tat kein Berg-Tuktuk 😀 So wurden wir am Fuße von Ella von den kleinsten und auch von den schwersten Vehikeln überholt. Wohl doch zu viel Gepäck dabei 😉 Dennoch war die Fahrt mit 5,5 Stunden abwechslungsreich und noch wirklich im Rahmen des Machbaren. Vor allem wenn ich nun zurückblicke auf das, was noch nach Ella folgte.. aber dazu später mehr… 😉

blue ribbon homestayIn Ella angekommen hörten wir auf Tripadvisor und suchten das Blue Ribbon Homestay. Wir fragten einen Rollerfahrer nach dem Weg und durch Zufall war es der Besitzer des Homestays 😀  Wir teilten uns auf den Roller und das Tuktuk auf, damit wir den Berg hochkamen und fuhren ca. 5 Minuten den Berg hoch, den Schienen entlang. Die Lage ist wirklich gut, abseits vom Trubel, aber eben auch in ca. 15 Minuten Laufweg in „Downtown“ Ella. Der Besitzer war sehr nett und machte uns morgens typical Srilankan breakfast. Das Zimmer mit einer eigenen Veranda war neu, sauber und ohne viel Geschnörkels, aber mit toller Ausssicht auf den Ella Rock.
Ella selber besteht nur aus einer Hauptstraße, an der sich ein modernes Lokal nach dem anderen reiht.  Zwischendrin findet man immer wieder einen local Roti Shop. Hier kann ich einen Rotishop ganz besonders empfehlen, leider weiß ich nicht mehr wie er heisst.. Ihr geht die Straße Richtung Busbahnhof hoch, linke Seite. Hier geht man eine kleine steile selbstgebastelte Treppe mit 3/4 Stufen hoch. Es ist ein ganz kleines Ding. Wenn jemand weiß wie es heisst, gerne kommentieren 😉 Jedenfalls war hier das Kothu als auch die Rotis mega lecker. Im Gegensatz zu dem großen Laden Downtown Roti Hut, wo wir 1 Stunde auf Getränke und 1,5 Stunden auf den Roti warteten und dieser dann auch nur mittelmäßig war.Ella

Wandertour zum Little Adam`s Peak & zur Nine Arch Bridge

Nachdem wir uns und unsere Rucksäcke sortiert hatten, wanderten wir los. Erster Stopp unserer Route: Little Adams Peak (siehe hellblaue Punkte). Wir wanderten an Teeplantagen vorbei oder wenn man falsch läuft auch mitten durch 😀 Mal geht es relativ flach hoch, mal steil über Treppen den Berg hoch. Bei den für uns ungewohnten Temperaturen kommt man ganz schön ins schwitzen, denn so kühl wie das Hochland immer beschrieben wird, ist es hier in Ella doch nicht.
little adams peak
Oben hat man eine schöne Aussicht auf den Ella Rock, auf Ella und auf die Serpentinen, wo sich die Autos, LKWs und Tukuks den Berg hochkämpfen. Vom Little Adams Peak runter, kommt man einer Tea Lodge, 98 Acres Resort, vorbei. Wunderbar für einen kleinen Zwischenstopp 🙂 highlands sri lankaVon dieser Tea Lodge läuft man ein Stückchen den gegenüberliegenden Berg hoch, bevor man runter zur Nine Arch Bridge läuft. Vorbei kommt man an einem View Point, ein 2*2 Meter Bretterplattform. Genau dahinter geht es dann einen vermeintlichen „Weg“ runter zur Brücke.nine arches bridge nine arches bridgeHier warten abends vor Sonnenuntergang schon viele Touristen auf den Zug, der wohl um rum 17h hierherfährt. Nachdem wir ein paar Bilder gemacht hatten, entschlossen wir uns weiter zugehen, dem Zug quasi entgegen 🙂 Wir gingen zurück zum Ella Bahnhof über die Schienen (hier in dunkelblau eingezeichnet). Zwischendurch hörten wir den Zug anrollen und sprangen von den Schienen. Er war, zumindest wenn man direkt daneben steht, doch schneller als erwartet 😀 Es war ein toller Ausflug, für den wir ganz gechilled 5 Stunden gebraucht haben. Man läuft wirklich immer wieder durch Teeplantagen, kraxelt die Berge hoch, sieht das herrliche Grün des Hochlands und hat eine superschöne Aussicht.Sri Lanka EllaZug Srilanka

Route Little Adams Peak

Hoch hinaus – Ella Rock 

Der Ella Rock sollte an Tag 2 auf dem Trekking-Programm stehen. Nach dem Frühstück gingen wir los. Die Schienen entlang, in die entgegengesetzte Richtung vom Bahnhof. Irgendwann kommt eine Buddhastatue und ein riesiger Baum, direkt dahinter geht es links runter an einem Kiosk vorbei, zu einem kleinen Wasserfall und ab da geht es nur noch berghoch.ella map weg zum ella rockUnd jetzt Achtung: Ihr schafft das alleine! Warum sage ich das? Weil hier ganz viele barfüßige Srilankesen rumlaufen, die einem freundlich den Weg weisen und das Gespräch suchen. Wir jungfräulichen Ella Rock Besucher ließen uns auch von einem der Herren führen bzw. sind wir da irgendwie reingerutscht.. Der Weg nach oben ist ganz schön anstrengend, aber der Weg ist das Ziel! 😉 Man läuft schon relativ lange hoch. Ich habe leider kein Zeitgefühl wie lange es gedauert hat, aber Little Adams Peak war ein Klacks dagegen. Es ist aber auch nicht schlimm oder unangenehm. Also hoch mit euch 🙂 Der Führer in spe zeigte uns im Baum hängende Bienennester und auf den Boden gebaute riesige Lehmhügel, „Cobra Homes“, um die wir immer in einem großen Bogen vorbei gehen sollten. Oha! Ella rockZwischendurch kamen wir immer wieder an großen Grasbücheln vorbei. Zieht man die Stengel raus und riecht man daran, erkennt man, dass es Zitronengras ist. Hmmm wie lecker. So, jetzt kommts 😀 Oben angekommen, fragt uns der Barfüßige, ob wie seine Hilfe auch beim Weg nach unten bräuchten. Wir verneinten, er blieb stehen und wartete auf einen Obulus oder besser: er wartete auf seinen Wochenlohn! Wir gaben ihm 500 Rupiah, er war entsetzt und wollte 2.500 haben. Kurz zur Erklärung: der Tagessatz eines normalen Arbeiters im Hotel oder im Restaurant liegt bei maximal 1.000 Rupiah. Er dampfte beleidigt ab als wir ihm nicht mehr geben wollten. Als wir später wieder runtergingen, kam er mit dem nächsten Touri im Schlepptau an und begrüßte uns ganz freudig. Ich bin mir sicher, seine 2.500er Masche funktioniert mindestens ein Mal am Tag 🙁 Aber zurück zum Ella Rock: oben angekommen hat man einen ebenso schönen Blick. Ella Rock in Ellaellarock sri lankaAllerdings auch nicht viel anders als vom Little Adam`s Peak. Hier ist also eher der Weg das Ziel. Es war echt cool, wieder durch Teeplantagen zu laufen, vorbei an Cobras Home und immer wieder am Zitronengras zu schnüffeln 🙂 Auf halber Strecke kommt übrigens ein Kiosk mit frischen Kokosnüssen zur Erfrischung 😉 ella rock

Wir liehen uns dann noch den Roller des Guesthouse Inhabers, um den Rest des Tages ein bisschen durch die Gegend zu cruisen. HIn zu den Ravanna Ella Falls, wo sich gefühlt alle umliegenden Dörfer zum Volks-Duschtag trafen, rüber in ein anderes Dorf, wo es eine Autowerkstatt nach der anderen gab. Und was war es für ein Spaß die Serpentinen hinauf an den LKWs und Tuktuks vorbeizuziehen 😀

Ella selber bietet nicht viel und ist insgesamt sehr touristisch. Wirklich praktisch ist es, dass man von hier aus viel unternehmen kann. Nach dem langen Wandern bietet sich auch eine Massage an. Wir gingen vom Bahnhof rechts eine kleine Straße runter, hier befindet sich auf der linken Seite eine kleine Massagebude, die wir gut fanden.

Mit der Zug von Ella nach Kandy

Am nächsten Tag wollten wir mit dem Zug Richtung Kandy fahren. Eigentlich planten wir bis Colombo… Später mehr 😉 Angepriesen wird dies als DIE schönste Zugstrecke ever. Soweit so gut…. 😉 Zugtickets mit Sitzplatzreservierung gab es am Vorabend nicht mehr zu kaufen, wir stellten uns also früh den Wecker. Um 5.30h, pünktlich zum Sonnenaufgang gingen wir mit gepackten Rucksäcken die Schienen entlang zum Bahnhof. Wir kauften unsere Tickets und wartetet. Der Bahnsteig füllte sich und kurz nach sechs lief der Zug ein. Und ab dann war es vorbei mit der Idylle. Kurz zur Erklärung: Es war ein Sonntag, Freitags war Vollmond, also ein Feiertag und damit langes Wochenende. An langen Wochenende fahren alle (!) Städter in die Berge um rum Ella. Am Sonntag wollten dann alle (!) wieder Richtung Stadt. Als der Zug ankam, war er schon voll. Naja, mittlerweile würde ich sagen, es waren die Sitzplätze besetzt, aber voll war er noch keineswegs.. 😉 Wir stiegen ein, packten unsere Rucksäcke in ein freies Fach (Juhuuu 🙂 ) und standen. Schnell setzten wir uns auf den Boden an eine Zugtür und ließen die Beine baumeln. Schnell wurde es aber auch kalt, nebelig und regnerisch. Da war das Hochland. Eine völlig andere Klimazone erwartete uns. Wir fuhren durch den Horton Plains Nationalpark, vorbei an ziemlich tiefen Schluchten. Die Aussicht auf Reis-, Gemüse- und Teefelder war sehr schön. An jedem Stopp stiegen immer mehr Menschen ein. Der Zug war nach kurzer Zeit voll, voller, am vollsten! Wir standen dann 6 Stunden gequetscht im Gang, brauchten uns nicht festhalten, und immer wieder quetschte sich ein Essensverkäufer durch. Also, so lange man etwas sieht und sitzt, ist diese Zugfahrt wirklich toll. Sucht euch also euren Reisetag genau aus 😉 Es war die schlimmste Zugfahrt, die ich je erlebt habe. Und nein, da muss man auch nicht durch…Zugfahrt nach Kandy

Den ursprünglichen Plan bis nach Colombo zu fahren, warfen wir über Board, stiegen in Kandy aus. Hier war noch eine andere 4er Gruppe, deren Mädels völlig aufgelöst und fertig mit den Nerven waren. Selbst dort wollten noch weitere einsteigen, hielten sich am Zug von außen fest und der Zug bewegte sich nun mit den Menschentrauben, die am Zug hingen, fort. Es war der Wahnsinn. In Kandy suchten wir einen Bus nach Negombo, fanden ihn, es war ein bisschen besser, denn wir saßen die nächsten 4 Stunden. In Negombo fuhr uns ein lang herbeigesehntes Tuktuk zum Zielort: Relaxen im Beach Resort. Fertig mit der Welt, gute Nacht! 😀

Achja und hier noch der Zugfahrplan:
zugfahrplan kandy

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