Reisetipps Peru – Überblick über das Land

ausflug peru colca tal

Das drittgrößte Land Südamerikas hat einiges zu bieten: drei unterschiedliche Landschaftszonen warten auf dich. Erlebe Peru an der Küste, im Hochland oder im Regenwald. Authentisch, ursprünglich und natürlich, so stelle ich mir „das reichste Land der Welt“ vor. Reisebloggerin Sonja ist meine Expertin für Peru, sie war schon mehrfach dort und kennt sich aus. Auf delightful SPOTS schreibt sie über Ihre Suche nach den schönsten Reiseorten. Peru gehört dazu, wie ich finde auch zurecht.

Die Top 5 Highlights deiner Peru-Reise

Mit pauschalen Highlights tue ich mich ehrlicherweise immer etwas schwer, denn jeder tickt ja anders und fünf ist definitiv zu wenig, denn Peru bietet so unglaublich viel. Dennoch probiere ich es mal: Für mich gehören die Anden von Arequipa bis Machu Picchu dazu, die Inseln im Titicacasee, die Cordillera Blanca, der Regenwald und die Strände im Norden des Landes. Aber auch die Wüste, die in dieser Form einzigartig in Südamerika ist und der eher unbekannte Norden mit Kuelap sind definitiv eine, wenn nicht sogar ein paar mehr Reisen wert.

Sehenswertesten Orte, Städte und Regionen von Peru

Grundsätzlich hatte ich immer sehr viel Glück, denn ich habe mich fast überall wohlgefühlt. Besonders in Arequipa, da ich dort länger gelebt habe. In der Cordillera Blanca, da man dort wunderschöne Wanderungen unternehmen kann und im Uruabambatal mit seinen zahlreichen Kulturhighlights. Besonders faszinierend fand ich den Sternenhimmel über dem Titicacasee und meinen Abenteuergeist konnte ich im Naturreservat Tambopata voll auskosten. Den Weckruf der Brüllaffen und dieses satte und dichte Grün werde ich nicht vergessen. Total entspannen konnte ich in Mancora, das damals noch ein eher unbekanntes Surfer-Dorf war.

Das Besondere an Peru

Die Vielfalt des Landes, die Menschen und ihre Kultur und natürlich all die tollen Erinnerungen, die ich mit dem Land verbinde. Und das Essen!

Die Peruaner & Ihre kulturellen Verhaltensweisen

Auch wieder so eine Frage, die für mich etwas schwierig zu beantworten ist, weil es „die“ Peruaner per se für mich nicht gibt. Die Mentalität am Pazifik ist ganz anders als die in der Hochebene. Im Norden Perus gibt es zum Beispiel auch Afroperuaner, mit wunderschöner Musik und Tänzen, die so gar nicht dem Panflöte-spielenden Andenperuaner entsprechen. Ich würde sagen, die Mentalität hängt sehr stark von den klimatischen Gegebenheiten ab. Hauptstädter sind grundsätzlich sehr „gestresst“ vor allem die Taxifahrer in Lima, die Menschen in den Hochanden würde ich als fast schon schüchtern beschreiben, besonders wenn man in entlegeneren Gebieten unterwegs ist. Manchmal hat das auch einfach mit der Sprache zu tun, denn viele sprechen noch Quechua oder Aymara und eher einfaches spanisch. Grundsätzlich würde ich Peruaner als hilfsbereit und neugierig beschreiben, insbesondere wenn man sich Mühe gibt und ein paar Brocken spricht, kommt man in den Genuss der Gastfreundschaft. Allerdings sollte man wie in so vielen lateinamerikanischen Ländern bei Verabredungen die Uhrzeit oder das „mañana“ nicht ganz so ernst nehmen 😉

Da ich mittlerweile schon so oft in Peru war, fallen mir bestimmte Dinge vielleicht nicht mehr so auf, wie beim ersten Besuch. Generell haben mich Peruaner schon ganz schön häufig in die falsche Richtung geschickt. Anstatt zu sagen, dass sie den Weg nicht kennen, schicken sie dich lieber in die falsche Richtung. 😀 Nicht aus Bosheit, sondern einfach, weil es Ihnen unangenehm ist. Dann lieber ein paar Meter gehen und jemand anderen noch mal fragen. So übt man sich auch gleich im Spanischen. Die Einhaltung von Verabredungen bei Bekanntschaften (nicht bei Dienstleistern, obwohl manchmal auch da) ist sehr locker zu sehen. Wer sich an die akademische Uhrzeit hält, ist in den meisten Fällen immer noch viel zu früh 😉 Grundsätzlich ist der Umgangston in Peru sehr höflich und respektvoll. Bei meinem ersten Besuch in Spanien bin ich da schon aus allen Wolken gefallen, denn unterschiedlicher könnte der Stil kaum sein. Wer sich also irgendwann mal so etwas wie „Oye tio/tia“ im Spanischurlaub angewöhnt hat, sollte in Peru lieber darauf verzichten. Kommt gerade bei den Älteren überhaupt nicht gut an.folklore colca tal

Die Nationalgerichte Perus

Auch hier gilt: jede Region isst und schmeckt anders. An der Küste solltest du dir ein leckeres Ceviche nicht entgehen lassen. Ich habe auch schon in Kolumbien, Ecuador und Chile diese typische Speise gegessen, aber in Peru schmeckt es mir am besten. In den Anden wird es dann gerne mal deftiger. Kartoffeln sind übrigens Gemüse und werden gerne zusammen mit Reis serviert. Da musste ich mich erst mal dran gewöhnen. 🙂 Diese Kombi findet man etwa bei Lomo Saltado, einem schmackhaften Rindfleischgericht aus dem Wok. Papa a la Huancaina, Causa, Chupe de Camarones und jede Menge Lucuma-Eis sind meine Favoriten. Vor allem die leckeren Früchte vermisse ich sehr! Zum Mittagessen gibt es auch immer frisch gepressten Saft: Baumtomaten-Saft finde ich persönlich besser als Kaffee.

Das erste Mal in Peru – Was gibt es zu beachten?

Generell solltet ihr euch an solche Tipps halten, die auch für andere Länder gelten. 😉 Höflich sein, ein paar Brocken in der Landessprache verstehen, noch besser sprechen können. Menschen nicht nur als Fotomotive ansehen, sich mit Formalien wie Einreise- und Ausreisebestimmungen vertraut machen, bei Busfahrten am besten aus dem Fenster schauen und nicht auf die Straße, das erspart einem den ein oder anderen Nervenkitzel beim Überholmanöver. Die Höhe nicht unterschätzen und gerade in den ersten Tagen in den Anden lieber auf schweres Essen, Alkohol und übermäßige Anstrengungen verzichten. Kein Leitungswasser trinken und erst mal auf rohen Salat und Street-Food verzichten, außer man ist in Begleitung und erhält eine Empfehlung. Bei Langstreckenfahrten mit dem Bus lieber etwas mehr bezahlen (was nicht bedeutet, dass du draufzahlen sollst), sondern besser auf renommiertere Busgesellschaften setzt. Generell Wertsachen am Körper tragen und dann einfach mal das Land genießen.

Von A nach B in Peru

Ungeplantes, spontanes Reisen, deine Unterkünfte vor Ort buchen, das kannst du natürlich auch machen. Gerade in der Nebensaison ist das gar kein Problem und mittlerweile sind auch sehr viele Unterkünfte etwa bei booking.com vertreten. Ich persönlich würde mir aber zum Beispiel bei drei Wochen Urlaub nicht den Stress machen wollen, noch mal vor Ort nach Unterkünften oder Touren suchen zu wollen. Besonders wenn du planst nach Machu Picchu oder in den Regenwald zu fahren, wäre mir das zu zeitaufwendig. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Wer flexibel ist und sehr spontan, kann natürlich auch so sehr gut durch Peru reisen. Spanische Sprachkenntnisse sind immer sehr hilfreich. Gerade wenn man vor Ort ist und nicht weiß, welche Anbieter vertrauensvoll sind und welche eher nicht, kann man so den Leistungsumfang erfragen und sich schlau machen.

lima peru

Ein Urlaub in Peru ist abwechslungsreich

Pauschal würde ich sagen Peru eignet sich für alle Arten von Reisen. Das bringen einfach schon die geografischen und klimatischen Gegebenheiten mit sich. Abenteuer findest du in der Wüste, den Anden und im Regenwald. Wandern, Trekken, Raften und Biken ist von den Anden über den Nebelwald bis in den Regenwald möglich. Aber auch in Lima kannst du zum Beispiel an der Steilküste Paragliden oder eine Biketour unternehmen. Relaxen kannst du super in den Thermalquellen des Landes oder in einigen Flüssen. Sonnenanbeter, Kiter und Surfer werden sicherlich an den Stränden im Norden glücklich. Aber vor allem ist das Land auch für Natur- und Tierbeobachter ein El Dorado. So viele Klimazonen beherbergen unglaubliche Schätze.

Die beste Reisezeit für einen Urlaub in Peru

Ich war bisher von Januar bis August permanent dort und dann immer mal wieder in der zweiten Jahreshälfte.

Die Packliste für Peru

Am besten nimmst du Sachen für einen „Zwiebellook“ mit. Wenn die Sonne scheint, dann kann es ziemlich heiß werden, aber im Schatten wiederum sehr kalt. An einem Tag kannst du in den Anden schon mal die komplette Jahreszeit mitmachen. Sonnenbrille und Sonnenschutz gegen die grelle Sonne ist immer angebracht und feste Schuhe, wenn man gerne wandern geht. Die wichtigsten Hygieneartikel mitbringen, da diese im Land selbst sehr teuer sind. Mückenschutz und ein Fernglas, wer sich für Tierbeobachtungen interessiert.

Besondere Hotels & Restaurants in Peru

Ich freue mich auf Reisen immer neue Hotelkonzepte und deren Inhaber kennen zu lernen. In ländlichen Regionen wie Colca- Canyon und Titicacasee würde ich auf jeden Fall auf Konzepte setzen, die die Gemeinschaft vor Ort mit einbinden oder zumindest unterstützen. In Städten eher auf inhabergeführte Hotels setzen.

Meinen Traum einmal in einer besonderen Ökolodge zu übernachten, habe ich mir bei meiner letzten Reise erfüllt: das Tambopata Research Center. Einige Unterkunftstipps habe ich auf meinem Blog notiert.

Wer mal etwas schicker essen gehen möchte, dem empfehle ich in Arequipa das Zig Zag und in Lima zu späterer Stunde die Ayahuasca Resto Bar. Ansonsten gilt, einfach mal vor Ort fragen. Mit dem Menú del Día kann man eigentlich selten was falsch machen. Es ist recht günstig und man bekommt eine Suppe oder ein Dessert mit Hauptspeise und dazu einen Jugo. Macht satt, ist frisch gekocht und ist eine sehr authentische Art, Peru und seine Küche kennen zu lernen.uros handwerk peru

Liebe Sonja, lieben Dank für das Interview und deine Insidertipps. Ich freue ich, dich als Expertin für Peru an Board zu haben. 🙂 Erzähl uns doch bitte zum Abschluss noch ein bisschen über dich und deinen Blog.

Sonja schreibt auf ihrem Blog delightful SPOTS

Meinen ersten Blog startete ich 2008 und berichtete über meinen Alltag in Südamerika. 2014 habe ich dann wieder mit dem Bloggen angefangen. Auf delightful SPOTS erzähle ich von meinen individuellen Reisen und gebe Reisetipps. Vieles dreht sich um Südamerika und den Balkan, zunehmend stelle ich auch europäische Metropolen vor und gehe immer wieder gerne auf Deutschlanderkundung. Dabei versuche ich immer herauszustellen, was es so Magisches auf der Welt gibt und hoffe mit meinen Bildern und Texten zum Erkunden zu animieren.

Wow, Peru ist so vielfältig! Südamerika ist noch ein unbekanntes Terrain für mich… Noch 😉 Habt ihr noch weitere Tipps für Peru, die wir auf keinen Fall verpassen sollten? Wie habt ihr Peru erlebt? Teilt ihr die Eindrücke von Sonja oder habt ihr ganz andere Erfahrungen gemacht? Schreibt einfach unten in die Kommentare, ich freu mich! 🙂

Copyright aller Bilder: delightful SPOTS, Sonja Anwar.

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